13 September 2020

Die ersten Wochen

In den ersten beiden Wochen lernte Bea uns, mich und meine Mitpraktikantin, in die Arbeit mit den Pferden von Philippe Karl und Bea Borelle ein. Jeder von uns übernimmt ein Pferd, um das wir uns in der Abwesenheit der beiden kümmern. Ich habe die große Ehre, mich um Ben zu kümmern. Der kleine Kerl ist ein toller Lehrmeister. Wir lernen die Bodenarbeit von Bea kennen, kombiniert aus Tellington, Horsemanship und der Ecole de Légèrté (EdL). Diese üben und erlernen wir an ihren Pferden, in meinem Fall also mit Ben.

Meine erste Stunde mit Tangi war sehr interessant. Zuerst hat Bea sich Tangi in Ruhe angeschaut und ihn Biomechanisch analysiert. Danach hat Sie die nächsten zwei Arbeitsstunden mit ihm gearbeitet, um ihn kennenzulernen und um zu sehen, wo unsere Stärken und Schwächen liegen. Ich bin sehr beeindruckt davon wie Bea mit Tangi umgeht. Anschließend bekam ich bei Bea Unterricht mit Tangi an der Longe. Der Dressurunterricht bei Philippe Karl startet nach den ersten beiden Wochen, in denen wir vom Boden gearbeitet haben. Tangi verbesserte sich in dieser kurzen Zeit schon deutlich in seinem Bewegungsablauf.

Parallel dazu arbeite ich Ben unter der Anweisung von Bea Borelle. Es macht mir so viel Freude mit ihm zu arbeiten. Er erinnert mich immer wieder an Whisper, das macht mich traurig und glücklich zugleich. - Ich muss dir mitteilen Whisper, dass wir viel Vorhaben wenn ich wieder heim komme ;)

Die Reitstunden bei Philippe Karl sind sehr beeindruckend. In einer sehr entspannten und ruhigen Atmosphäre, schafft er es hoch konzentriert und wahnsinnig effektiv zu arbeiten. Das Effektivität beim Arbeiten ist ihm sehr wichtig. Es ist ihm besonders wichtig, das Pferd auf schnellstem Weg in die gesündeste Haltung zubekommen.

"Lernen hat nichts mit Kilometern zu tun" - Philippe Karl.

Auch wenn wir nicht viele Kilometer machen, um zu lernen, bin ich doch sehr kaputt nach einer Reitstunde. Am Mittwoch haben wir die Pferde an der Longe springen lassen. Tangi ist wirklich gut im Springen. Sogar Bea und Philippe meinten, dass er ein echt guter Springer ist und dass es ihm sehr gut tut. Auch deswegen wurde der Plan geschmiedet, jeden Mittwoch die Pferde springen zu lassen. Am Anfang erstmal an der Longe und später evtl. auch aus dem Sattel. Zudem haben wir diese Woche unseren ersten Ausritt gemacht. Die meisten und schönsten Wege hier sind zwischen Weintrauben, Lavendel und Rosmarin. Die ganzen Felder sind zurzeit leider nicht mehr in der Blüte, aber riechen trotzdem noch sehr gut - es ist einfach eine schöne Landschaft. Man kann sich immer an dem großen Turm von Chamaret orientieren. Besonders schön ist er früh morgens, wenn die Sonne gerade aufgegangen ist.