27 September 2020

Légèreté

„Légèreté kommt nicht durch Légèreté - das bedeutet nicht, dass wir deswegen jetzt grob werden, indem wir ziehen und zerren – Nein - wir kommunizieren nur KLAR und zwar so klar wie es nötig ist" - Philippe Karl. 

Dabei fällt mir immer der Satz ein "So viel wie nötig, aber so wenig wie möglich." Es ist schon sehr spannend, wie unklar man dann beim Reiten manchmal kommuniziert. Doch noch faszinierender ist es, wie es uns gelingt, durch nur kleine Veränderungen im Detail zu einem großen positiven Unterschied zu kommen. Das sind oft die Kleinigkeiten, denen wir uns nicht bewusst sind. Die kleinen Veränderungen bei uns führen zu den großen Veränderungen bei unserem Pferd. Also sollten wir erst bei uns suchen, bevor wir beim Pferd suchen. Und hierzu fällt mir auch ein Satz ein, den ich jede Reitstunde mindestens einmal höre, egal ob zu mir, zu jemand anderem oder im Theorieteil: "Höre ihm zu"

Durch den vielen Regen am Anfang der Woche war es nicht immer einfach auf dem Platz zu reiten. Wir hatten zwar viele schöne Regenbögen, sind aber auf einer sehr großen Wiese geritten. Ohne irgendwelche Orientierung, wie z.B. eine Bande, Geradeaus zu reiten ist schwieriger als es aussieht. Durch die Größe der Wiese waren alle Pferde auch sehr motiviert zu schnell zu werden. Das gute an der Wiese war, dass das Loben sehr einfach ist.  

Tangi bekam ein neues Gebiss. Das Gebiss besteht nur aus Leder und Tangis erste Reaktion war schon etwas amüsierend. Dazu muss ich allerdings auch sagen, dass diese Reaktion nur fünf Minuten angedauert hat und er danach wahnsinnig beeindruckend mit diesem Gebiss gearbeitet hat. Ich habe auch bei mir selbst gemerkt, dass sich durch das andere Gebiss auch etwas bei mir verändert hat. An einem freien Tag habe ich dann mit Tangi wieder Freiarbeit gemacht. Dabei habe ich mal wieder gemerkt, wie gut uns das tut und wie wichtig es für mich ist. Ich war danach wieder deutlich geerdeter und so wie er einfach auch echt zufrieden.