
Der Begriff ÜBERGANG kann in verschiedener Hinsicht gedeutet werden. Bei der Arbeit mit Pferden ist damit meistens immer der Übergang zwischen den Gangarten gemeint. Für mich hat sich dieser Begriff in den letzten Wochen in noch viel weitreichender Hinsicht verändert. Ein Übergang kann für mich auch in einer Gangart existieren, von schnell zu langsam, von Gerade zu Seitengang, zwischen verschiedenen Seitengängen, Veränderung der Kopfposition, Handwechsel - das alles sind Übergänge die von einer Situation in die nächste übergehen. Übergänge sind die Momente in der Arbeit in der am meisten passiert, auch die Dinge die wir als nicht richtig oder schlecht erachten. Aus diesen Gründen vermeiden wir Übergänge gerne oder zu mindestens habe ich das. Ich habe nicht darauf geachtet, wie der Übergang gestaltet ist, ihn verbessert oder gar gezielt vorbereitet und gestaltet. Ich habe in der letzten Zeit gelernt, wie wichtig diese Übergänge sind und was sie für eine Bedeutung in der Pferdeausbildung haben. Sie sind schwer zu verbessern und echt unschön zu korrigieren, doch sie helfen in so vielerlei Hinsicht. Der für mich wichtigste Punkt hier ist, dass sie die Kommunikation zwischen Pferd und Reiter verbessern, so dass die Signale immer unsichtbarer werden können.
Übergänge gibt es hier auch gerade nicht nur in der Pferde Welt. Meine Mitpraktikantin ist seit über einer Woche nicht mehr bei uns. Für mich bedeutet das, dass ich mich jetzt um mehr Pferde kümmere und mehr Aufgaben zu erledigen habe. Es ist tatsächlich nicht so viel mehr Arbeit oder zu mindestens nicht so viel mehr, dass ich die Chance dahinter noch mehr zu lernen nicht vergesse. Für die verbleibende Zeit steigen zwei Frauen nacheinander für kurze Zeit ein. Eine von ihnen kenne ich bereits aus der Schweiz von einem Bea- Kurs und die andere ist eine Französin, die uns hier schon ein paarmal besucht hat.
Sonst hatte ich in letzter Zeit sehr viele interessante Sachen in meinen Reitstunden, nicht nur dass ich am Übergänge reiten bin, sondern auch unser Fortschritt ist generell für mich immer begeisternd und ich habe einfach nur Spaß daran mit Tangi zu arbeiten. Hinzu kommt noch, dass wir momentan in jeder Reitstunde einen kurzen Theorie- Vortrag von Philippe bekommen. Die Themen sind immer unterschiedlich und trotzdem passen sie immer in das Setting des Unterrichts, wie der Galopp den Trab verbessert, Außengalopp mit ein bisschen angehauchten fliegenden Wechseln, die Übergänge, die Vorübung und der Weg zur Piaffe, bis zu den Basics der Abkauübungen (AKÜ) und der natürlichen Schiefe des Pferdes. Es sind immer mal wieder kleine Bruchstücke, die sich von Tag zu Tag mehr zusammen setzten. Für mich ist es immer wieder eine Herausforderung mir das alles zu merken, bis ich es danach aufschreiben kann und es fasziniert mich immer wieder wie viel wichtige und bedeutende Information in nur einem Satz von Philippe Karl steckt.