Fange nicht mit dem Ziel an, sondern beginne am Anfang
Bea Borelle

PhiloSofie

Die Beziehung zwischen Pferd und Mensch steht für mich bei jedwedem gemeinsamen Sein im Vordergrund. Diese basiert auf einem respektvollen und freundlichen Miteinander, das stets die Bedürfnisse, die Individualität, den Charakter und die Möglichkeiten beider Partner in den Blick nimmt.

In der zusammenarbeit mit Pferden ist es mir deshalb sehr wichtig, das Pferd motiviert zu halten, es zum Mitarbeiten und Denken anzuregen und vielfältig mit ihm zusammenzuarbeiten. Dies geschieht mittels klarer und freundlicher Kommunikation, die sich aus körperlichen, sprachlichen und energetischen Signalen zusammensetzt. Durch dieses bewusste Tun, fühlt sich das Pferd sicher und findet zu mentaler Entspannung. Zwischen Pferd und Mensch entwickelt sich eine gemeinsame Sprache, die nun die Basis für die gesunderhaltende gymnastizierende Arbeit darstellt.

Eine gemeinsame Sprache beginnt mit der Bodenarbeit, sie ist Beziehungsarbeit: Rangübungen, Vertrauen, Entspannung, Respekt und der Beginn eines gemeinsamen Verständnisses werden grundgelegt. Am Boden werden Stimmsignale, Gertensignale, Zügelsignale und vieles mehr verständlich gemacht. Daraus entstehet gemeinsame Kommunikation.

Über die Vorbereitung am Boden geht es zum Longieren am Kappzaum. Mit vielfältiger Longenarbeit bekommt das Pferd eine gymnastische Alternative zum Reiten angeboten. Die Longenarbeit nach dem Bea Borelle Complete Concept beinhaltet gymnastizierende, alternativ auslastende Arbeit ohne das Pferd mit dem Gewicht des Reiters zu beeinflussen. Wesentlicher Bestandteil ist dabei die Verfeinerung der bisher erlernten Signale auf zunehmende Distanz. Des Weiteren wird dadurch die Haltung, der Muskelaufbau, die Koordination und die Balance des Pferdes verbessert.

Im Rahmen meines Praktikums bei Philippe Karl in Frankreich lernte ich reiterlich sehr viel über die klassische Dressur. Philippe Karl bot mir mit seiner "Ecole de Légèreté" (Schule der Leichtigkeit) Antworten auf alle meine Fragen. Auch konnte er mir immer einen Lösungsweg für Tanguito und mich aufzeigen, der bei meinem Pferd auf enorm positive Resonanz stieß.

Aus diesem Grund ist es mir win großes Anliegen diese reitweise weitergeben zu können. Weshalb ich oim der Ausbildung zur Lizenzierten Ecole de Légèreté Trainer bin.

In der reiterlichen Arbeit entwickeln wir Schritt für Schritt die gemeinsame Kommunikation, die gesunderhaltende Gymnastizierung bis hin zu den höheren Lektionen. Ein Weg der sowohl für uns Menschen als auch für das Pferd logisch und verständlich aufgebaut ist.

Während dem anatomischen trainieren, stößt man trotzdem an Punkte, die nicht über Training lösbar sind. Muskelblokaden, verklebte Faszien und Organprobleme oder Psychische Themen, die es benötigen gezielt angeschaut zu werden. Deshalb habe ich die Ausbildung zur Kinesiologin gemacht, um ich auf allen Ebenden um die Gesundheit und Zufriedenheit dieser wundervollen Vierbeinern kümmern zu können. Die ganzheitlichen Ansätze der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) unterstützen dabei, die Energieflüsse im Körper des Pferdes wieder ins Gleichgewicht zu bringen und seine Gesundheit zu fördern. Dies geschieht unter anderem durch die Anwendung von Akupunktur, Meridian- und Kräutermedizin.

Diese beiden Felder zu verbinden bringt ein vielfältige und breitgefächerte Sichtweise für das Pferd.

Auf dem Rücken eines Pferdes sitzen zu dürfen, ist ein Geschenk an uns Menschen, verbunden mit einem großen Maß an Verantwortung. Deshalb stehen wir in der Pflicht, Pferde gut und anatomisch richtig zu trainieren, so dass ihre Muskulatur nicht nur sie selbst, sondern auch uns Menschen zu tragen vermag. Wir versetzen unsere Pferde in die Lage ihr volles Potenzial auf allen Ebenden auszuschöpfen. Dann verleiht uns Reiten Flügel!